Warschau, 10.-12. Sept. 2021
Historische Fach- und Wissenschaftstexte kontrastiv
Vom 10. bis 12. September 2021 fand die von der Fakultät für Angewandte Linguistik der Universität Warschau ausgerichtete 4. Tagung des Arbeitskreises HiGeWiS statt. Aus dem Tagungsexposé:
Werden Texte auf ihre Fach- und / oder Wissenschaftlichkeit analysiert, so rückt das Problem einer klaren Differenzierung zwischen den Fach- und Wissenschaftssprachen in den Vordergrund. Dieses Problem ergibt sich nicht nur in Bezug auf die historischen, sondern auch mit Blick auf zeitlich näher liegende Texte. Darüber hinaus lässt sich die Frage nach der Fachlichkeit bzw. Wissenschaftlichkeit von Texten auch in kontrastiven Perspektiven bearbeiten. Auch wenn Fach- und Wissenschaftssprache eingeführte linguistische Termini darstellen, ändert dies nichts an der Tatsache, dass Fach- und Wissenschafts- sprache keine kulturunabhängigen, stabilen Konzepte darstellen. Einer kontrastiven Textanalyse können dabei unterschiedliche Aspekte zugrunde gelegt werden. So lassen sich beispielsweise Texte nach bestimmten Merkmalen und Kriterien untersuchen, etwa nach Texttyp / Textsorte, Stil, Register, Syntax, Phraseologie, Lexik u.ä. Kontrastieren lassen sie sich aber auch nach den Kriterien der Herkunft und danach, welchen konkreten Orten sie zugeschrieben werden können, etwa einer Stadt, einer Provinz, einem Kreis oder einem Land, kurz: einer konkreten, historisch mehr oder weniger fest umrissenen Sprach- und Kulturgemeinschaft. Nicht zuletzt können Texte nach temporalen Kriterien kontrastiert werden, wobei ihre Form über den Stand und die Entwicklung der Fach- und Wissenschaftssprachen der jeweiligen Zeitperiode Auskunft gibt.
Weitere Informationen finden Sie hier .
Michael Prinz TAGUNG